Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 2, Abth. 1 - S. 22

1822 - München : Lentner
die Thetrarchie Philipps nach seinem Tode im Jahre 34. Doch schon drey Jahre spater wurde sie von dem damahli- in Menge nach Cäsarea, den eigentlichen Sitz des Land- pflegers, und bathen demüthigsi, die Fahnen wegbringen zu lassen. Fünf Tage und Nächte nacheinander lagen sie deswegen vor seinem Pallaste auf der Erde, ohne erhört zu werden. Am sechsten Tage kam er endlich heraus, aber von seiner Wache begleitet, welche auf ein gegebenes Zei- chen über alle herfiel, die sich nicht schleunig entfernten. Die Juden ließen sich geduldig ermorden, mit der Betheue- rung, der Verlust des Lebens sey ihnen nicht so schmerz- lich, als die Verletzung der Gesetze. Durch so viel Ge- duld und Standhaftigkeit sah sich endlich Pilatus bewogen die anstössigen Fahnen wcgzuschaffcn. — Bald aber krankte er die Juden auf ähnliche Weise eben so empfindlich, in- dem er im Pallaste zu Jerusalem dem Kaiser Tiberius zu Ehren Schilde aufstelltc, auf denen sich heidnische Nahmen in erhabener Arbeit befanden. Sogleich begab sich die Obrigkeit der Hauptstadt mit den Söhnen des Herodes an der Spitze, zu ihm, und bath ihn, sie mit diesem Aerger- rnsfe zu verschonen. .Ihr Bitten ward mit spottendem Trotze abgewiesen; und erst als die Juden sich an den Kaiser selbst wendeten, erhielten sie, daß die Schilde in Cäsarea ausgestellt wurden. Dieß reitzte ihn zu einem neuen Versuche, die Juden zu drücken. Er verlangte von ihnen eine Sunune Geldes aus dem heiligen Schatze, um, wie er sagte, eine Wasserleitung Herstellen zu können. Die- ses Ansinnen erregte unter dem vor ihm versammelten Vol- ke den heftigsten llnwillen, der sogar in laute Schmähun- gen ausbrach. Das hatte Pilatus erwartet, und deswegen schon vorher verkleidete Soldaten unter das Volk vertheilt, welche dann, so wie sich der Tumult erhob, die Juden mit ihrem Gewehr anfielen, und viele lödteten. Unter sol- chem Drucke mußte das Volk zehen Jahre lang seufzen, bis ihn der Proconsul von Syrien, wegen einer neuen ge- gen die Samariter verübten Grausamkeit, von seinem Amte entsetzte und nach Rom schickte. Einer Sage zufolge, wur- de er von dem Kaiser nach Viene in die Dauphine ver- wiesen, wo er sich aus Unmuth selbst das Leben nahm.

2. Theil 2, Abth. 1 - S. 68

1822 - München : Lentner
Ö8 thun, und diese für die Politik ehedem so wichtige Ma- schiene nach seinem Gefallen lenken. Als Imperator, im neuen Sinne des Wortes, hatte er alle See - und Land- macht zu seinem Befehle, und auch allster dem Kriegs- dienste das Recht über Leben und Tod. Endlich als Pro- cónsul des Römischen Reiches herrschte er über alle Pro vinzen desselben. — Und diese so groste und so weit aus-- gedehnte Gewalt gebrauchte Augustus nur zum Besten seines Volkes, so, das man gesteen muß, sie hätte nicht in bessere Hände kommen können. Hora; hat dieses, der strengsten Wahrheit gemäß, in glücklicher Kürze aus- gedrückt, wenn er sein Schreiben an ihn mit den Wor- ten anfängt: „Da du so vielen und so großen Dingen ganz allein die Schultern unterstellst, Italien mit Waffen schützest und mit Sitten schmückest, und heilsamer Gesetze weisen Ernst dem Strom der Ueppigkeit entgegen stellst............" Dennoch konnte seine gelinde und wohlthatige Ne- gierung nicht alle Freunde der alten Verfassung mit ihn aussöhnen. Vielmehr wurden wiederholte Anschläge ge- faßt, ihn zu stürzen. So verschwor sich Fannius Cä- pius, der als ein sehr boshafter Mann geschildert wird, gegen sein Leben. Doch die Sache ward noch zu rechter Zeit ruchbar. Cäpio wurde auf der Flucht ergriffen und hingerichtet. — Daß Egnatius Ru fus ihm nach dem Leben strebte, war eigentlich Rachsucht, weil Augustus ihn gehindert hatte, sich mit Gewalt in das Consular einzudrängen. — Desto merkwürdiger war die Verschwö- rung des Cinna, theils weil dieser Enkel des Pompejus verschiedene Männer vom höchsten Range in dieselbe hin- eingezogen hatte, theils weil sie erst angestiftet ward, nachdem die Römer schon 30 Jahre lang unter Augustus Herrschaft glücklich gewesen waren. In der beunruhigen- den Verlegenheit, ob er durch gerechte Strenge die mäch- tigen Freunde der Verschwornen noch mehr gegen sich

3. Theil 2, Abth. 1 - S. 90

1822 - München : Lentner
90 nen Hacken durch die Straßen der Stadt in die Lieber geschleppt. Dieses Schicksal traf vorzüglich die reich- sten und vornehmsten Personen des Staats und Ti- berius eilte mit ihrer Ausrottung so sehr, daß er oft an Einem Tage dreyßig und vierzig Todesurtheile an den Senat sandte, der sie dann aus Furcht vor den zehntau- send Prätorianern (der kaiserlichen Leibwache) sogleich vollziehen ließ. Unter den Todesopfern des Tiberius war seines ei- genen Bruders Sohn, der edle Drnsus Germanicus der Besieger der Cherusker und Chatten. Tiberius, auf ihn und seine Gunst bey den Römern eifersüchtig, rief ihn aus Gallien ab, und sandte ihn nach Syrien, wo er (nachdem er, einem Senatsschluße zufolge, den Armeniern einen König gesetzt, und Cappadoeien und Commagene zu Römischen Provinzen gemacht hatte) zu Antiochien an Gift starb, das ihm, wie er selbst glaubte, von seinem Gefährten, dem Syrischen Statthalter Cneius Piso bey- gebracht worden (19). Im Jahre 21 begab sich Tiberius, theils damit sein Sohn Drusus, der mit Erfolg gegen die Deutschen ge- fochten hatte, und für dieses Jahr zum Consul ernannt worden war, dre Ehre hätte, das Consulat allein zu ver- walten, theils um die Römer nach und nach an seine völlige Abwesenheit zu gewöhnen, auf eine geraume Zeit nach Campanien, und überließ während seiner Entfernung die Ausübung seiner Macht dem Ritter und Befehlshaber der Leibwache (krsekentus paetorio) Aelius S es a- nus. Dieser wußte nicht bloß die Macht seiner Stelle immer mehr und mehr zu erweitern, sondern zog auch die in der Stadt zerstreut liegenden Garden in Casernen (eastra praetoriana) zusammen, um sich ihrer desto be- bestimmter zu versichern. Endlich beredete er den Kaiser daß dieser (26) Rom für immer verließ und sich auf die Insel Capreä zurückzog, wohin keinem Menschen ohne besondere Erlaubniß der Zutritt verstattet wurde. Hier

4. Theil 2, Abth. 1 - S. 67

1822 - München : Lentner
I 6t Ii. Das Römische Kaiserreich. A u g u st u S. (30 I. v.«Chr. — 14 n. Chr.) «T . . Julius Ca sa r Octavianus, von Senat und Volk zugenannt Augustus, war im Jahre 30 vor Chr., durchs den entscheidenden Sieg bey Actium und das klägliche Ende des Triumvirs Antonius, Allein- herrscher des Römischen Reiches geworden. Wahrend seiner 44jarigen friedlichen, für Künste und Wissenschaf- ten wohlthatigen Negierung war es ihm gelungen, unter der bescheidenen Miene eines bloßen Bürgers die Macht des unumschränktesten Monarchen zu besitzen, und die Römische Nepublick mit Beybehaltung ihres Scheins in ein Römisches Kaiserreich umzuwandeln. Alle Gewalt im Staate, welche vorher unter Consuln, Censoren, Ober- priestern, Volkstribunen und Proeonsuln vertheilt gewe- sen, war setzt unter den nahmlichen Titeln in der Person des einzigen Augustas vereinigt. Vermöge seiner consu- larischen Macht hatte er den Vorsitz im Senate, und stand au der Spitze der ausübenden Gewalt. Als Tribun des Volkes konnte er jedes Verfahren in der Staatsver- waltung und Gerechtigkeitspflege nach seinem Gefallen hlndern, und war gegen jeden Angriff auf seine Person m des Staates Schutz genommen. Als Censor, wiewohl unter einer andern Benennung, war er die Ouelle öffent- licher Ehren, konnte jeden Bürger am Range erhöhen o er herabsetzen. Als Augur und Pontifex konnte er in a em, was sich auf die Staatsreligion bezog, Ausspruch Ö2

5. Theil 2, Abth. 2 - S. 5

1822 - München : Lentner
Schutze der guten Hoffnungen, die er auf Ihn gesetzt hatte, das drohende Feuer der Tyrannep zu löschen."*) Wie Maxentius im Angesichte Roms besiegt worden, und im Tiberflusse seinen Tod gefunden, ist be- reits erzählt worden (Abth. I Seite »5»). Constanti» zog am Tage nach der Schlacht (29. Okt. 3 12) siegpran- gend in die Stadt, und wurde von dem freudetrunkenen Volke als Befreyer der Bürger und als Wiederhersteller des öffentlichen Wohles begrüßt. Der Senat erkannte ihm die Ehre eines Triumphbogens zu, welcher 4 Jahre nachher vollendet ward, und jetzt noch sieht. Man liest darauf folgende Inschrift: „Dem Imperator Cäsar Fla- vius Constantinus, dem Großen, dem Frommen, den: Glücklichen, dem Augustus, hat der Senat und das Rö» mische Volk, weil er auf Eingebung der Gottheit durch die Größe des Geistes mit seinem Heere die Republik sowohl am Tyrannen, als auch zugleich an dessen gan- zem Anhänge mit gerechten Waffen rächte, diesen mir Siegeszeichen geschmückten Bogen gewidmet." Innerhalb des Bogens lies't man auf der einen Seite: „dem Be- freyer der Stadt!" auf der andern: „Dem Gründer der Ruhe!" Noch vor der Errichtung dieses Ehrenbogens, sogleich nach seinem Siege, hatte Constanti» seine Bildsäule in Rom aufrichten lassen, mit dem Kreuze in der Hand, und mit dieser Inschrift: „Durch dieses heil- bringende Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich eure Stadt vom Joche des Tyrannen bcfrcyt und dem Senate und dem Römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." *) Die auf Befehl Constantins verfertigte Hauptfahne wurde La darum genannt.— Uedrigens ist es hemerkenswerth, daß dem Eusebius wegen der oben angeführten Er- Zahlung von keinem feiner Zeitgeuofien, selbst nicht aus den Heide«, widersprochen wurde.

6. Theil 2, Abth. 2 - S. 58

1822 - München : Lentner
58 ger Schutz er war, tödtete ihn mit eigener Hand (864). Bald darauf ward auch Valentinian Iii. auf Ansiiften des Senators Petronlus Maxim«s (465) ermordet, der nun Kaiser wurde, und des Ermordeten Wittweeudo- ria zwang, ihn zu heirathen. Diese aber, aus Rache, schrieb heimlich dem Könige der Vandalen: „Der Kaiser, welcher ihm Afrika so viele Jahre ruhig überlas- sen , verdiene, daß Genserich ihn an seinen Mördern rache, und seine Wittwe befreye." Genserich, der durch seine Seemacht Herr des Mittelmeeres geworden war, erschien mit einer großen Flotte an der Mündung der Tiber. Die Senatoren und reichen Bürger Roms flohen in die Sabinischen und Tuscischen Gebirge. Ma- ximus wollte sich auch durch die Flucht retten, ward aber auf der Straße von dem Pöbel mit Steinen gewor- fen, von den Soldaten niedergehauen, und in die Tiber geschleppt. So endigte seine dreymonathliche Regierung. Rom öffnete dem Genserich die Thore ohne Widerstand. Statt daß sonst die Consuln und Legionen dem Feinde entgegenzvgen, ging jetzt'der Pabst Leo mir Priestern, Kreuzen und Kerzen dem Africanischen Sieger entgegen, und erhielt von diesem durch Flehen und Geschenke, daß er sich bloß mit der Plünderung zu begnügen versprach, ohne die Stadt nieder zu brennen, die Gefangenen auf die Folter zu spannen, und die Unbewaffneten zu morden. Vierzehn Tage und Nachte ( > 5 — 39. Juny 455) dauerte die totale Plünderung der Hauptstadt der Welt. Nach derselben überschwemmten die Vandalen ganz Campanien, die fruchtbare liebliche Küste, von Scipio, Lucullus, Ci- cero, Plinius mit Landhäusern und Gärten geziert; nichts blieb von Flamme und Schwert verschont. Cap na, die den größten Carthaginenser erweicht hatte, wurde durch diese neuen Africaner von Grund aus zerstört, zerstört auch Nola, Cäsar Augustus Geburtsort und geliebter Aufent- halt. Jetzt ließ Genserich die von Titus erbeuteten

7. Theil 2, Abth. 2 - S. 100

1822 - München : Lentner
100 in geschloffenen Gliedern bis zum Anbruch des Tages in den Straßen stehen; und erst als die Besatzung die Flucht ergriff, gieng er ruhig in die Peterskirche, da sein Dankgebeth zu verrichten, während seine Gothen die Häuser plünderten, um sich für die lange Noth in etwas zu entschädigen Totilas konnte indessen in der eroberten Stadt auch nicht lauge bleiben, da eine Streifpartey seine Gegen- wart in Apulien erforderte. Was sollte er aber jetzt mit Rom machen, da es ihm zu seiner Besetzung an Mann- schaft fehlte? sollte er die herrliche Stadt vertilgen? Die Kriegelust forderte es, wie Belisar selber einsah; allein auch dieser legte eine schriftliche Fürbitte für die Menge der ehrwürdigen Deukmähler des Alterthums ein. So ließ denn Totilas die Gebäude stehen; aber die Mauern und Festungswerke wurden eingerissen, und Rom zu einem offenen Orte gemacht. Dann verließ er es, um nach Apulien zu ziehen. Sogleich rückte nun Belisar mit 1000 Mann hinein, ließ in größter Geschwindigkeit die Mauern wieder Herstellen, und sandte dem Kaiser zum zweyten Mahle die Schlüssel der Stadt. Totilas bestürzt, kehrte nach 24 Tagen wieder zurück, und bereute seine Scho- nung. Iwey Jahre hindurch dauerte der kleine Krieg in Unteritalien noch fort. Besonders wurde in Lucanien viel und für Belisar unglücklich gestritten. Die Soldaten, da ihnen kein Sold bezahlt ward, gingen zum Feind über; Verkehrtheit, Mißtrauen, Armuth des Byzantinischen Hofs beraubten den Feldherren jeder Unterstützung. Die wenigen treuen Städte Italiens und das immer wohlge- stimmte Sicilien sollten allein die Last des Krieges tragen. Belisar's edles Gemüth grämte sich über den Druck, den er über Unrerrhanen und Freunde verhängen mußte; und außer Stand, Gutes zu wirken, sah er sich in die Noth- weudigkeit versetzt, um seine Abberufung zu bitten, die er denn auch erhielt (649). Als er zurückkam, ernannte ihn

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 41

1840 - Münster : Theissing
Rome r. 41 §• 45. Vertreibung des Königs aus Rom. Als einmal Tarquinius, der Stolze, mit dem römischen Heere vor Ardea lag, im Lande der Volscer, da schlich sich sein Sohn Sextus nach Collatia, einem Flecken bei Nom, und entehrte die Lucrctia, Gemahlinn seines Vetters Collatinus. Lucretia ließ ihren Mann rnfen und ihren Vater Lucretius; auch Junius Brutus und ein gewisser Valerius kamen mit: Lucretia erzählte den Männern die Geschichte und erstach sich dann auf der Stelle. Starres Entsetzen faßte die Männer, aber Brutus zog ihr den Dolch aus der Brust, hielt ihn mit dem Blute empor, und schwur, daß er nicht leiden werde, daß Tarquinius und sein Anhang oder irgend ein Anderer zu Rom König sey. Die drei anderen schwuren dasselbe, man gewann schnell die Bürger Collatia's, und dann zog man nach Rom. Hier machte die Grauelthat denselben Eindruck: der Senat setzte den König ab und verbannte ihn mit seiner Familie aus dem Lande, die Thore wurden geschlossen. Tarquinius vernahm, was vorsicl, im Lager vor Ardea und eilte nach Rom. Man kündigte ihm von der Mauer her die Absetzung an. Er eilte zurück, seine Armee zu holen; aber diese hatte der indessen dorthin geeilte Brutus schon für die Sache der Freiheit gewonnen, und Tarquinius mußte das Land verlassen. Da das Königthum abgeschafft war, erhielt nun der Senat die höchste Gewalt, Gesetze zu geben, und zwei Männer mit dem beschei- denen Titel Consuln (Rathgeber) wurden an die Spitze der aus- übenden Gewalt gestellt und bekleideten ihr Amt nur ein Jahr. Die ersten Consuln wurden Brutus und Collatinus. Aber bald ging im Senate ein Gesetz durch, daß alle, welche Tarquinius hießen, das Gebiet Roms verlassen sollten, und weil Collatinus auch diesen Bei- namen führte, so zog er nach Lavinium, und Valerius wurde Consul an seiner Stelle, noch im ersten Jahre. Die Tarquinier sandten Bevollmächtigte nach Rom, die Heraus- gabe ihrer Familiengüter wenigstens zu erwirken, und während man diesen Gegenstand im Senate verhandelte, verführten die Gesandten viele junge Römer zu einer Verschwörung, die Tarquinier wieder in die Stadt zu- lassen. Selbst zwei Söhne des Brutus waren unter den Verschwornen. Aber die Sache wurde entdeckt, Brutus sprach selbst seinen Söhnen das Todesurtheil, und ließ sie mit den übrigen Schuldigen vor seinen Augen hinrichten. Die Gesandten der Tar- quinier wurden aus dem Lande gejagt, und die königlichen Güter dem Volke zum Raube gegeben. Tarquinius ergrimmte, und bewog die Bürger von Tarquinii und Veji, ihm ein Heer gegen Rom zu geben. In der Schlacht trafen Brutus und Aruns auf einander und durchbohrten sich zuz gleich.

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 38

1840 - Münster : Theissing
Vierter Zeitraum. 38 Numa regierte 43 Jahre, ohne einen einzigen Krieg geführt zu haben. Deswegen war wahrend seiner Regierung der Ianustempel auch beständig geschlossen. (Der Janus war bei den Römern der Gott der Zeit, und hatte einen Kopf mit zwei Gesichtern.) tz- 40. ' Tullus Hostilius. So hieß der dritte König Roms, der selbst Romulus noch an Wildheit- ubertraf. Er ließ gleich den Janustempel öffnen, und so kriegerisch blieben die Römer, daß der Tempel von nun an in 700 Jahren nur zweimal geschlossen wurde. Tullns überzog die alte ehrwürdige Stadt Alba longa mit Krieg. Es wurde aber beliebt, daß der" Ausgang des Kampfes dreier Brüder im römischen Heere, der Horatier, und dreier im albanischen, der Curiatier, entscheiden sollte, welches von beiden Völkern sich unter die Herrschaft des andern beugen müsse. Dieser Vertrag wurde feierlich beschworen. Die Horatier und Curiatier waren Vettern, eine Schwester der Horatier war Braut des einen Curiatiers, aber alle an- deren Rücksichten schwiegen vor der Sache des Vaterlandes. Die Vor- kämpfer ließen sich feierlich einweihen, und stürzten wüthend auf ein- ander. Zwei Römer wurden getödtet, alle drei Albaner mehr oder minder verwundet. Da nahm der eine noch übrige Römer die Flucht, zum Scheine, und die drei Albaner folgten ihm in ungleichen Entfer- nungen. Da kehrte er um, und machte sie nach einander nieder. Nun war Alba den Römern unterworfen. Als der siegreiche Horatier seinen Einzug in Rom hielt, jammerte seine Schwester laut über den Tod ihres Bräutigams. Der Bruder erstach sie, und wurde dafür zum Tode verurtheilt;'doch das Volk sprach ihn los, nur mußte er, wie ein Missethäter gekleidet, unter einem Galgen hergehen. Dies nannten die Römer einen unter's Joch herschicken, und dieses machte ehrlos. Da der Feldherr der Albaner bald nachher die Fidenater zum Kriege gegen Rom aufhetzte, mit dem Versprechen, während der Schlacht zu ihnen überzugehen, so ergriff Tullus freudig diesen Anlaß, Alba zu zerstören, und alle Albaner nach Rom zu versetzen, wo sie den cöli- schen Högel bebaueten. (Nach und nach umfaßte Rom sieben Hügel.) Tullus Hostilius wurde nach einer 32jährigen Regierung vom Blitze erschlagen. §- 41. A n c u s M a r t i u s. Dieser vierte König Roms regierte 24 Jahre glücklich, lte§_ die Feste wieder feiern, wie Numa, dessen Tochtersohn er war, und kriegte tapfer gegen die Latiner, wie Romulus. Die Latiner mußten ihm Rom vergrößern durch den Anbau des aventinischen Hügels. Während seiner Regierung zog ein reicher Fremdling aus der Etruscerstadt Tarqui nii, mit Namen Luk um o, der aus Korinth

10. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 26

1864 - Hildburghausen : Nonne
26 H. Zeitraum. Die Völker des Alterthums jc. Republik durch ruhmvolle Siege bezeichnet. Wollte ja ein Nachbarvolk die Unruhen in Rom zu seinem Vortheile benutzen, so geschah es fast immer zu seinem Verderben. Denn wiebald die Kunde vom Heranrücken eines feindlichen Heeres erscholl, wurde jeder Zwist augenblicklich beigelegt und die murrenden Plebejer waren die folgsamsten Soldaten. Kam der Staat in eine größere Gefahr, so wurde ein Dictator mit unumschränkter Gewalt ernannt, um allen Maßregeln mehr Einheit und der Ausführung mehr Kraft zu verleihen. Auf diese Weise glich Rom sehr oft einem Vulkane, dessen Inneres tobt, dessen Ausbrüche aber nicht ihn selbst, son- dern die Umgebung zerstören. Durch so vortreffliche Einrichtungen waren die Römer im I. 270 v. Ehr. Herren von ganz Italien geworden und sannen nun darauf, auch außer Italien Eroberungen zu machen. Die Gelegenheit dazu bot sich bald dar. Die Mamertiner auf Sicilien, die Seeräuberei trieben, waren von den Earthagern aus Messina vertrieben worden. Sie wandten sich an die Römer um Hülfe, und diese sendeten auch sogleich ein Heer nach Sicilien; so begann der erste punische Krieg (264 — 241), in welchem sich die Römer zum ersten Male aufs offene Meer wagten und von ihren Feinden selbst Kriegsschiffe bauen lernten, indem sie eines der gestran- deten Fahrzeuge zum Muster nahmen. Sie erfochten dann in diesem Kriege nicht nur ihren ersten Seesieg, sondern der Consul Regulus landete sogar in Afrika und würde dem ganzen Kriege bald ein Ende gemacht haben, hätte nicht ein griechisches Miethsheer die bedrängte Hauptstadt Carlhago gerettet, den Regulus selbst gefangen genommen und den Römern alle Früchte ihres Sieges entrissen. Doch diese ließen sich nicht einschüchtern, sie führten den Krieg, wenn auch mit abwechselndem Glücke, noch 14 Jahre fort und ruhten nicht eher, bis Carthago um Frieden bat, den es nur um den Preis von Sicilien und Sardinien erhielt. Noch merkwürdiger als der erste ist der zweite punische Krieg (218— 201), weil durch denselben Roms Weltherrschaft bereits entschieden wurde, und weil die größten Feldherrn des Alterthums sich darin die Spitze boten. Die Carthager konnten den Verlust Siciliens und Sardiniens nicht verschmerzen; die Jahre des Friedens benützten sie nur zur Vor- bereitung auf einen zweiten Krieg, un§ sie begannen diesen Krieg in Spa- nien, indem sie Sagunt, eine Bundesgenossenstadt Roms, einnahmen und damit die Waffen der Römer herausforderten. Ihr Feldherr Hannibal, der ihnen Spanien völlig unterworfen, um sie für die in Folge des Frie- dens mit den Römern erlittenen Verluste zu entschädigen, beschloß den Krieg nach Italien zu spielen, und von Spanien aus den Landweg dahin einzuschlagen. Er führte sein Heer über die Pyrenäen, drang während des Winters bis an die Alpen vor, überstieg diese mit dem Verluste seiner Elephanten und aller andern Lastthiere, verlor durch die Mühselig- keiten des Zuges und durch Angriffe feindlich gesinnter Völker die Hälfte seiner Soldaten und langte endlich im Frühjahr 218 v. Ehr. mit 26,000 Mann in Italien an. Hier entwickelte er die ganze Kraft seines unge- meinen Geistes und behauptete sich 16 Jahre in Italien, ohne von Car-
   bis 10 von 82 weiter»  »»
82 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 82 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 8
6 0
7 4
8 0
9 1
10 22
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 57
21 2
22 0
23 40
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 2
37 35
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 27
1 212
2 25
3 30
4 117
5 23
6 38
7 101
8 60
9 172
10 30
11 54
12 79
13 47
14 73
15 63
16 452
17 1254
18 8
19 98
20 155
21 107
22 43
23 340
24 80
25 105
26 249
27 17
28 82
29 107
30 20
31 43
32 60
33 30
34 96
35 18
36 79
37 114
38 255
39 161
40 38
41 107
42 168
43 75
44 39
45 164
46 30
47 17
48 32
49 24
50 36
51 65
52 105
53 35
54 86
55 82
56 248
57 30
58 80
59 127
60 59
61 59
62 18
63 44
64 57
65 212
66 45
67 213
68 183
69 136
70 75
71 212
72 130
73 31
74 53
75 73
76 111
77 230
78 69
79 42
80 17
81 23
82 155
83 201
84 125
85 100
86 74
87 110
88 153
89 106
90 108
91 49
92 408
93 7
94 273
95 41
96 74
97 32
98 578
99 14

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 1
27 28
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 11
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 5
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 5
51 3
52 0
53 0
54 0
55 0
56 2
57 0
58 0
59 19
60 0
61 0
62 7
63 9
64 1
65 2
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 5
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 19
82 0
83 0
84 0
85 4
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0
100 7
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 1
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 1
121 4
122 0
123 2
124 1
125 0
126 0
127 1
128 3
129 0
130 0
131 7
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 15
144 0
145 0
146 23
147 0
148 0
149 2
150 0
151 0
152 3
153 0
154 0
155 3
156 3
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 28
163 31
164 0
165 0
166 1
167 1
168 0
169 3
170 0
171 0
172 0
173 3
174 0
175 3
176 0
177 14
178 0
179 1
180 0
181 9
182 2
183 2
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 4
193 0
194 0
195 0
196 5
197 1
198 0
199 0