Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
die Thetrarchie Philipps nach seinem Tode im Jahre 34.
Doch schon drey Jahre spater wurde sie von dem damahli-
in Menge nach Cäsarea, den eigentlichen Sitz des Land-
pflegers, und bathen demüthigsi, die Fahnen wegbringen
zu lassen. Fünf Tage und Nächte nacheinander lagen sie
deswegen vor seinem Pallaste auf der Erde, ohne erhört
zu werden. Am sechsten Tage kam er endlich heraus, aber
von seiner Wache begleitet, welche auf ein gegebenes Zei-
chen über alle herfiel, die sich nicht schleunig entfernten.
Die Juden ließen sich geduldig ermorden, mit der Betheue-
rung, der Verlust des Lebens sey ihnen nicht so schmerz-
lich, als die Verletzung der Gesetze. Durch so viel Ge-
duld und Standhaftigkeit sah sich endlich Pilatus bewogen
die anstössigen Fahnen wcgzuschaffcn. — Bald aber krankte
er die Juden auf ähnliche Weise eben so empfindlich, in-
dem er im Pallaste zu Jerusalem dem Kaiser Tiberius zu
Ehren Schilde aufstelltc, auf denen sich heidnische Nahmen
in erhabener Arbeit befanden. Sogleich begab sich die
Obrigkeit der Hauptstadt mit den Söhnen des Herodes an
der Spitze, zu ihm, und bath ihn, sie mit diesem Aerger-
rnsfe zu verschonen. .Ihr Bitten ward mit spottendem
Trotze abgewiesen; und erst als die Juden sich an den
Kaiser selbst wendeten, erhielten sie, daß die Schilde in
Cäsarea ausgestellt wurden. Dieß reitzte ihn zu einem
neuen Versuche, die Juden zu drücken. Er verlangte von
ihnen eine Sunune Geldes aus dem heiligen Schatze, um,
wie er sagte, eine Wasserleitung Herstellen zu können. Die-
ses Ansinnen erregte unter dem vor ihm versammelten Vol-
ke den heftigsten llnwillen, der sogar in laute Schmähun-
gen ausbrach. Das hatte Pilatus erwartet, und deswegen
schon vorher verkleidete Soldaten unter das Volk vertheilt,
welche dann, so wie sich der Tumult erhob, die Juden
mit ihrem Gewehr anfielen, und viele lödteten. Unter sol-
chem Drucke mußte das Volk zehen Jahre lang seufzen,
bis ihn der Proconsul von Syrien, wegen einer neuen ge-
gen die Samariter verübten Grausamkeit, von seinem Amte
entsetzte und nach Rom schickte. Einer Sage zufolge, wur-
de er von dem Kaiser nach Viene in die Dauphine ver-
wiesen, wo er sich aus Unmuth selbst das Leben nahm.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Cäsarea Jerusalem Cäsarea Syrien Rom
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Ö8
thun, und diese für die Politik ehedem so wichtige Ma-
schiene nach seinem Gefallen lenken. Als Imperator, im
neuen Sinne des Wortes, hatte er alle See - und Land-
macht zu seinem Befehle, und auch allster dem Kriegs-
dienste das Recht über Leben und Tod. Endlich als Pro-
cónsul des Römischen Reiches herrschte er über alle Pro
vinzen desselben. — Und diese so groste und so weit aus--
gedehnte Gewalt gebrauchte Augustus nur zum Besten
seines Volkes, so, das man gesteen muß, sie hätte nicht
in bessere Hände kommen können. Hora; hat dieses,
der strengsten Wahrheit gemäß, in glücklicher Kürze aus-
gedrückt, wenn er sein Schreiben an ihn mit den Wor-
ten anfängt:
„Da du so vielen und so großen Dingen ganz allein
die Schultern unterstellst, Italien
mit Waffen schützest und mit Sitten schmückest,
und heilsamer Gesetze weisen Ernst
dem Strom der Ueppigkeit entgegen stellst............"
Dennoch konnte seine gelinde und wohlthatige Ne-
gierung nicht alle Freunde der alten Verfassung mit ihn
aussöhnen. Vielmehr wurden wiederholte Anschläge ge-
faßt, ihn zu stürzen. So verschwor sich Fannius Cä-
pius, der als ein sehr boshafter Mann geschildert wird,
gegen sein Leben. Doch die Sache ward noch zu rechter
Zeit ruchbar. Cäpio wurde auf der Flucht ergriffen und
hingerichtet. — Daß Egnatius Ru fus ihm nach dem
Leben strebte, war eigentlich Rachsucht, weil Augustus
ihn gehindert hatte, sich mit Gewalt in das Consular
einzudrängen. — Desto merkwürdiger war die Verschwö-
rung des Cinna, theils weil dieser Enkel des Pompejus
verschiedene Männer vom höchsten Range in dieselbe hin-
eingezogen hatte, theils weil sie erst angestiftet ward,
nachdem die Römer schon 30 Jahre lang unter Augustus
Herrschaft glücklich gewesen waren. In der beunruhigen-
den Verlegenheit, ob er durch gerechte Strenge die mäch-
tigen Freunde der Verschwornen noch mehr gegen sich
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Ernst Cäpio Augustus Augustus
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90
nen Hacken durch die Straßen der Stadt in die Lieber
geschleppt. Dieses Schicksal traf vorzüglich die reich-
sten und vornehmsten Personen des Staats und Ti-
berius eilte mit ihrer Ausrottung so sehr, daß er oft an
Einem Tage dreyßig und vierzig Todesurtheile an den
Senat sandte, der sie dann aus Furcht vor den zehntau-
send Prätorianern (der kaiserlichen Leibwache) sogleich
vollziehen ließ.
Unter den Todesopfern des Tiberius war seines ei-
genen Bruders Sohn, der edle Drnsus Germanicus
der Besieger der Cherusker und Chatten. Tiberius, auf
ihn und seine Gunst bey den Römern eifersüchtig, rief
ihn aus Gallien ab, und sandte ihn nach Syrien, wo er
(nachdem er, einem Senatsschluße zufolge, den Armeniern
einen König gesetzt, und Cappadoeien und Commagene
zu Römischen Provinzen gemacht hatte) zu Antiochien an
Gift starb, das ihm, wie er selbst glaubte, von seinem
Gefährten, dem Syrischen Statthalter Cneius Piso bey-
gebracht worden (19).
Im Jahre 21 begab sich Tiberius, theils damit sein
Sohn Drusus, der mit Erfolg gegen die Deutschen ge-
fochten hatte, und für dieses Jahr zum Consul ernannt
worden war, dre Ehre hätte, das Consulat allein zu ver-
walten, theils um die Römer nach und nach an seine
völlige Abwesenheit zu gewöhnen, auf eine geraume Zeit
nach Campanien, und überließ während seiner Entfernung
die Ausübung seiner Macht dem Ritter und Befehlshaber
der Leibwache (krsekentus paetorio) Aelius S es a-
nus. Dieser wußte nicht bloß die Macht seiner Stelle
immer mehr und mehr zu erweitern, sondern zog auch
die in der Stadt zerstreut liegenden Garden in Casernen
(eastra praetoriana) zusammen, um sich ihrer desto be-
bestimmter zu versichern. Endlich beredete er den Kaiser
daß dieser (26) Rom für immer verließ und sich auf die
Insel Capreä zurückzog, wohin keinem Menschen ohne
besondere Erlaubniß der Zutritt verstattet wurde. Hier
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Drnsus_Germanicus Tiberius Cneius_Piso Tiberius Tiberius Drusus
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Syrien Casernen Rom
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I
6t
Ii.
Das Römische Kaiserreich.
A u g u st u S.
(30 I. v.«Chr. — 14 n. Chr.)
«T . .
Julius Ca sa r Octavianus, von Senat
und Volk zugenannt Augustus, war im Jahre 30 vor
Chr., durchs den entscheidenden Sieg bey Actium und
das klägliche Ende des Triumvirs Antonius, Allein-
herrscher des Römischen Reiches geworden. Wahrend
seiner 44jarigen friedlichen, für Künste und Wissenschaf-
ten wohlthatigen Negierung war es ihm gelungen, unter
der bescheidenen Miene eines bloßen Bürgers die Macht
des unumschränktesten Monarchen zu besitzen, und die
Römische Nepublick mit Beybehaltung ihres Scheins in
ein Römisches Kaiserreich umzuwandeln. Alle Gewalt im
Staate, welche vorher unter Consuln, Censoren, Ober-
priestern, Volkstribunen und Proeonsuln vertheilt gewe-
sen, war setzt unter den nahmlichen Titeln in der Person
des einzigen Augustas vereinigt. Vermöge seiner consu-
larischen Macht hatte er den Vorsitz im Senate, und
stand au der Spitze der ausübenden Gewalt. Als Tribun
des Volkes konnte er jedes Verfahren in der Staatsver-
waltung und Gerechtigkeitspflege nach seinem Gefallen
hlndern, und war gegen jeden Angriff auf seine Person
m des Staates Schutz genommen. Als Censor, wiewohl
unter einer andern Benennung, war er die Ouelle öffent-
licher Ehren, konnte jeden Bürger am Range erhöhen
o er herabsetzen. Als Augur und Pontifex konnte er in
a em, was sich auf die Staatsreligion bezog, Ausspruch
Ö2
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Ca Augustus Antonius
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Schutze der guten Hoffnungen, die er auf Ihn gesetzt
hatte, das drohende Feuer der Tyrannep zu löschen."*)
Wie Maxentius im Angesichte Roms besiegt
worden, und im Tiberflusse seinen Tod gefunden, ist be-
reits erzählt worden (Abth. I Seite »5»). Constanti»
zog am Tage nach der Schlacht (29. Okt. 3 12) siegpran-
gend in die Stadt, und wurde von dem freudetrunkenen
Volke als Befreyer der Bürger und als Wiederhersteller
des öffentlichen Wohles begrüßt. Der Senat erkannte
ihm die Ehre eines Triumphbogens zu, welcher 4 Jahre
nachher vollendet ward, und jetzt noch sieht. Man liest
darauf folgende Inschrift: „Dem Imperator Cäsar Fla-
vius Constantinus, dem Großen, dem Frommen, den:
Glücklichen, dem Augustus, hat der Senat und das Rö»
mische Volk, weil er auf Eingebung der Gottheit durch
die Größe des Geistes mit seinem Heere die Republik
sowohl am Tyrannen, als auch zugleich an dessen gan-
zem Anhänge mit gerechten Waffen rächte, diesen mir
Siegeszeichen geschmückten Bogen gewidmet." Innerhalb
des Bogens lies't man auf der einen Seite: „dem Be-
freyer der Stadt!" auf der andern: „Dem Gründer der
Ruhe!" Noch vor der Errichtung dieses Ehrenbogens,
sogleich nach seinem Siege, hatte Constanti» seine
Bildsäule in Rom aufrichten lassen, mit dem Kreuze in
der Hand, und mit dieser Inschrift: „Durch dieses heil-
bringende Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit,
habe ich eure Stadt vom Joche des Tyrannen bcfrcyt und
dem Senate und dem Römischen Volke die alte Würde
und den vorigen Glanz wieder hergestellt."
*) Die auf Befehl Constantins verfertigte Hauptfahne wurde
La darum genannt.— Uedrigens ist es hemerkenswerth,
daß dem Eusebius wegen der oben angeführten Er-
Zahlung von keinem feiner Zeitgeuofien, selbst nicht aus
den Heide«, widersprochen wurde.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Cäsar_Fla-
vius_Constantinus Cäsar Augustus Constantins Eusebius
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ger Schutz er war, tödtete ihn mit eigener Hand (864).
Bald darauf ward auch Valentinian Iii. auf Ansiiften des
Senators Petronlus Maxim«s (465) ermordet, der
nun Kaiser wurde, und des Ermordeten Wittweeudo-
ria zwang, ihn zu heirathen. Diese aber, aus Rache,
schrieb heimlich dem Könige der Vandalen: „Der
Kaiser, welcher ihm Afrika so viele Jahre ruhig überlas-
sen , verdiene, daß Genserich ihn an seinen Mördern
rache, und seine Wittwe befreye." Genserich, der
durch seine Seemacht Herr des Mittelmeeres geworden
war, erschien mit einer großen Flotte an der Mündung
der Tiber. Die Senatoren und reichen Bürger Roms
flohen in die Sabinischen und Tuscischen Gebirge. Ma-
ximus wollte sich auch durch die Flucht retten, ward
aber auf der Straße von dem Pöbel mit Steinen gewor-
fen, von den Soldaten niedergehauen, und in die Tiber
geschleppt. So endigte seine dreymonathliche Regierung.
Rom öffnete dem Genserich die Thore ohne Widerstand.
Statt daß sonst die Consuln und Legionen dem Feinde
entgegenzvgen, ging jetzt'der Pabst Leo mir Priestern,
Kreuzen und Kerzen dem Africanischen Sieger entgegen,
und erhielt von diesem durch Flehen und Geschenke, daß
er sich bloß mit der Plünderung zu begnügen versprach,
ohne die Stadt nieder zu brennen, die Gefangenen auf
die Folter zu spannen, und die Unbewaffneten zu morden.
Vierzehn Tage und Nachte ( > 5 — 39. Juny 455) dauerte
die totale Plünderung der Hauptstadt der Welt. Nach
derselben überschwemmten die Vandalen ganz Campanien,
die fruchtbare liebliche Küste, von Scipio, Lucullus, Ci-
cero, Plinius mit Landhäusern und Gärten geziert; nichts
blieb von Flamme und Schwert verschont. Cap na, die
den größten Carthaginenser erweicht hatte, wurde durch
diese neuen Africaner von Grund aus zerstört, zerstört auch
Nola, Cäsar Augustus Geburtsort und geliebter Aufent-
halt. Jetzt ließ Genserich die von Titus erbeuteten
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Leo Leo Scipio Scipio Cäsar Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Petronlus Afrika Roms Lucullus
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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100
in geschloffenen Gliedern bis zum Anbruch des Tages in
den Straßen stehen; und erst als die Besatzung die
Flucht ergriff, gieng er ruhig in die Peterskirche, da sein
Dankgebeth zu verrichten, während seine Gothen die
Häuser plünderten, um sich für die lange Noth in etwas
zu entschädigen
Totilas konnte indessen in der eroberten Stadt auch
nicht lauge bleiben, da eine Streifpartey seine Gegen-
wart in Apulien erforderte. Was sollte er aber jetzt mit
Rom machen, da es ihm zu seiner Besetzung an Mann-
schaft fehlte? sollte er die herrliche Stadt vertilgen? Die
Kriegelust forderte es, wie Belisar selber einsah; allein
auch dieser legte eine schriftliche Fürbitte für die Menge
der ehrwürdigen Deukmähler des Alterthums ein. So
ließ denn Totilas die Gebäude stehen; aber die Mauern
und Festungswerke wurden eingerissen, und Rom zu einem
offenen Orte gemacht. Dann verließ er es, um nach
Apulien zu ziehen. Sogleich rückte nun Belisar mit 1000
Mann hinein, ließ in größter Geschwindigkeit die Mauern
wieder Herstellen, und sandte dem Kaiser zum zweyten
Mahle die Schlüssel der Stadt. Totilas bestürzt, kehrte
nach 24 Tagen wieder zurück, und bereute seine Scho-
nung. Iwey Jahre hindurch dauerte der kleine Krieg in
Unteritalien noch fort. Besonders wurde in Lucanien viel
und für Belisar unglücklich gestritten. Die Soldaten, da
ihnen kein Sold bezahlt ward, gingen zum Feind über;
Verkehrtheit, Mißtrauen, Armuth des Byzantinischen
Hofs beraubten den Feldherren jeder Unterstützung. Die
wenigen treuen Städte Italiens und das immer wohlge-
stimmte Sicilien sollten allein die Last des Krieges tragen.
Belisar's edles Gemüth grämte sich über den Druck, den
er über Unrerrhanen und Freunde verhängen mußte; und
außer Stand, Gutes zu wirken, sah er sich in die Noth-
weudigkeit versetzt, um seine Abberufung zu bitten, die er
denn auch erhielt (649). Als er zurückkam, ernannte ihn
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
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Extrahierte Ortsnamen: Apulien Rom Apulien Unteritalien Lucanien Italiens
Rome r.
41
§• 45.
Vertreibung des Königs aus Rom.
Als einmal Tarquinius, der Stolze, mit dem römischen Heere vor
Ardea lag, im Lande der Volscer, da schlich sich sein Sohn Sextus
nach Collatia, einem Flecken bei Nom, und entehrte die Lucrctia,
Gemahlinn seines Vetters Collatinus.
Lucretia ließ ihren Mann rnfen und ihren Vater Lucretius;
auch Junius Brutus und ein gewisser Valerius kamen mit:
Lucretia erzählte den Männern die Geschichte und erstach sich dann auf
der Stelle.
Starres Entsetzen faßte die Männer, aber Brutus zog ihr den
Dolch aus der Brust, hielt ihn mit dem Blute empor, und schwur, daß
er nicht leiden werde, daß Tarquinius und sein Anhang oder irgend
ein Anderer zu Rom König sey. Die drei anderen schwuren dasselbe,
man gewann schnell die Bürger Collatia's, und dann zog man nach
Rom. Hier machte die Grauelthat denselben Eindruck: der Senat
setzte den König ab und verbannte ihn mit seiner Familie aus dem
Lande, die Thore wurden geschlossen.
Tarquinius vernahm, was vorsicl, im Lager vor Ardea und eilte
nach Rom. Man kündigte ihm von der Mauer her die Absetzung an.
Er eilte zurück, seine Armee zu holen; aber diese hatte der indessen
dorthin geeilte Brutus schon für die Sache der Freiheit gewonnen, und
Tarquinius mußte das Land verlassen.
Da das Königthum abgeschafft war, erhielt nun der Senat die
höchste Gewalt, Gesetze zu geben, und zwei Männer mit dem beschei-
denen Titel Consuln (Rathgeber) wurden an die Spitze der aus-
übenden Gewalt gestellt und bekleideten ihr Amt nur ein Jahr. Die
ersten Consuln wurden Brutus und Collatinus. Aber bald ging
im Senate ein Gesetz durch, daß alle, welche Tarquinius hießen, das
Gebiet Roms verlassen sollten, und weil Collatinus auch diesen Bei-
namen führte, so zog er nach Lavinium, und Valerius wurde
Consul an seiner Stelle, noch im ersten Jahre.
Die Tarquinier sandten Bevollmächtigte nach Rom, die Heraus-
gabe ihrer Familiengüter wenigstens zu erwirken, und während man
diesen Gegenstand im Senate verhandelte, verführten die Gesandten
viele junge Römer zu einer Verschwörung, die Tarquinier wieder in
die Stadt zu- lassen. Selbst zwei Söhne des Brutus waren unter
den Verschwornen. Aber die Sache wurde entdeckt, Brutus sprach
selbst seinen Söhnen das Todesurtheil, und ließ sie mit den übrigen
Schuldigen vor seinen Augen hinrichten. Die Gesandten der Tar-
quinier wurden aus dem Lande gejagt, und die königlichen Güter dem
Volke zum Raube gegeben.
Tarquinius ergrimmte, und bewog die Bürger von Tarquinii
und Veji, ihm ein Heer gegen Rom zu geben. In der Schlacht
trafen Brutus und Aruns auf einander und durchbohrten sich zuz
gleich.
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Vierter Zeitraum.
38
Numa regierte 43 Jahre, ohne einen einzigen Krieg geführt zu
haben. Deswegen war wahrend seiner Regierung der Ianustempel
auch beständig geschlossen. (Der Janus war bei den Römern der
Gott der Zeit, und hatte einen Kopf mit zwei Gesichtern.)
tz- 40. '
Tullus Hostilius.
So hieß der dritte König Roms, der selbst Romulus noch an
Wildheit- ubertraf. Er ließ gleich den Janustempel öffnen, und so
kriegerisch blieben die Römer, daß der Tempel von nun an in 700
Jahren nur zweimal geschlossen wurde.
Tullns überzog die alte ehrwürdige Stadt Alba longa mit
Krieg. Es wurde aber beliebt, daß der" Ausgang des Kampfes dreier
Brüder im römischen Heere, der Horatier, und dreier im albanischen,
der Curiatier, entscheiden sollte, welches von beiden Völkern sich
unter die Herrschaft des andern beugen müsse. Dieser Vertrag wurde
feierlich beschworen. Die Horatier und Curiatier waren Vettern, eine
Schwester der Horatier war Braut des einen Curiatiers, aber alle an-
deren Rücksichten schwiegen vor der Sache des Vaterlandes. Die Vor-
kämpfer ließen sich feierlich einweihen, und stürzten wüthend auf ein-
ander. Zwei Römer wurden getödtet, alle drei Albaner mehr oder
minder verwundet. Da nahm der eine noch übrige Römer die Flucht,
zum Scheine, und die drei Albaner folgten ihm in ungleichen Entfer-
nungen. Da kehrte er um, und machte sie nach einander nieder. Nun
war Alba den Römern unterworfen.
Als der siegreiche Horatier seinen Einzug in Rom hielt, jammerte
seine Schwester laut über den Tod ihres Bräutigams. Der Bruder
erstach sie, und wurde dafür zum Tode verurtheilt;'doch das Volk
sprach ihn los, nur mußte er, wie ein Missethäter gekleidet, unter einem
Galgen hergehen. Dies nannten die Römer einen unter's Joch
herschicken, und dieses machte ehrlos.
Da der Feldherr der Albaner bald nachher die Fidenater zum
Kriege gegen Rom aufhetzte, mit dem Versprechen, während der Schlacht
zu ihnen überzugehen, so ergriff Tullus freudig diesen Anlaß, Alba zu
zerstören, und alle Albaner nach Rom zu versetzen, wo sie den cöli-
schen Högel bebaueten. (Nach und nach umfaßte Rom sieben Hügel.)
Tullus Hostilius wurde nach einer 32jährigen Regierung vom
Blitze erschlagen.
§- 41.
A n c u s M a r t i u s.
Dieser vierte König Roms regierte 24 Jahre glücklich, lte§_ die
Feste wieder feiern, wie Numa, dessen Tochtersohn er war, und kriegte
tapfer gegen die Latiner, wie Romulus. Die Latiner mußten ihm Rom
vergrößern durch den Anbau des aventinischen Hügels.
Während seiner Regierung zog ein reicher Fremdling aus der
Etruscerstadt Tarqui nii, mit Namen Luk um o, der aus Korinth
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Ortsnamen: Roms Rom Rom Rom Rom Roms Rom Etruscerstadt_Tarqui
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Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
26 H. Zeitraum. Die Völker des Alterthums jc.
Republik durch ruhmvolle Siege bezeichnet. Wollte ja ein Nachbarvolk
die Unruhen in Rom zu seinem Vortheile benutzen, so geschah es fast
immer zu seinem Verderben. Denn wiebald die Kunde vom Heranrücken
eines feindlichen Heeres erscholl, wurde jeder Zwist augenblicklich beigelegt
und die murrenden Plebejer waren die folgsamsten Soldaten. Kam der
Staat in eine größere Gefahr, so wurde ein Dictator mit unumschränkter
Gewalt ernannt, um allen Maßregeln mehr Einheit und der Ausführung
mehr Kraft zu verleihen. Auf diese Weise glich Rom sehr oft einem
Vulkane, dessen Inneres tobt, dessen Ausbrüche aber nicht ihn selbst, son-
dern die Umgebung zerstören.
Durch so vortreffliche Einrichtungen waren die Römer im I. 270
v. Ehr. Herren von ganz Italien geworden und sannen nun darauf, auch
außer Italien Eroberungen zu machen. Die Gelegenheit dazu bot sich
bald dar.
Die Mamertiner auf Sicilien, die Seeräuberei trieben, waren von
den Earthagern aus Messina vertrieben worden. Sie wandten sich an
die Römer um Hülfe, und diese sendeten auch sogleich ein Heer nach
Sicilien; so begann der erste punische Krieg (264 — 241), in welchem
sich die Römer zum ersten Male aufs offene Meer wagten und von ihren
Feinden selbst Kriegsschiffe bauen lernten, indem sie eines der gestran-
deten Fahrzeuge zum Muster nahmen. Sie erfochten dann in diesem Kriege
nicht nur ihren ersten Seesieg, sondern der Consul Regulus landete sogar
in Afrika und würde dem ganzen Kriege bald ein Ende gemacht haben,
hätte nicht ein griechisches Miethsheer die bedrängte Hauptstadt Carlhago
gerettet, den Regulus selbst gefangen genommen und den Römern alle
Früchte ihres Sieges entrissen. Doch diese ließen sich nicht einschüchtern,
sie führten den Krieg, wenn auch mit abwechselndem Glücke, noch 14 Jahre
fort und ruhten nicht eher, bis Carthago um Frieden bat, den es nur
um den Preis von Sicilien und Sardinien erhielt.
Noch merkwürdiger als der erste ist der zweite punische Krieg (218—
201), weil durch denselben Roms Weltherrschaft bereits entschieden wurde,
und weil die größten Feldherrn des Alterthums sich darin die Spitze
boten. Die Carthager konnten den Verlust Siciliens und Sardiniens
nicht verschmerzen; die Jahre des Friedens benützten sie nur zur Vor-
bereitung auf einen zweiten Krieg, un§ sie begannen diesen Krieg in Spa-
nien, indem sie Sagunt, eine Bundesgenossenstadt Roms, einnahmen und
damit die Waffen der Römer herausforderten. Ihr Feldherr Hannibal,
der ihnen Spanien völlig unterworfen, um sie für die in Folge des Frie-
dens mit den Römern erlittenen Verluste zu entschädigen, beschloß den
Krieg nach Italien zu spielen, und von Spanien aus den Landweg dahin
einzuschlagen. Er führte sein Heer über die Pyrenäen, drang während
des Winters bis an die Alpen vor, überstieg diese mit dem Verluste
seiner Elephanten und aller andern Lastthiere, verlor durch die Mühselig-
keiten des Zuges und durch Angriffe feindlich gesinnter Völker die Hälfte
seiner Soldaten und langte endlich im Frühjahr 218 v. Ehr. mit 26,000
Mann in Italien an. Hier entwickelte er die ganze Kraft seines unge-
meinen Geistes und behauptete sich 16 Jahre in Italien, ohne von Car-
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